Schrecklicher Kongo, tolles Buch

Besser geht es nicht! Dieses Buch, so deprimierend sein Inhalt auch ist, ist sensationell. Allein die Sprache (ein Lob auch an die Übersetzerin) kommt dermaßen locker daher, dass man sich ob des ernsten Themas fast wundert. Mit einer stilistischen Leichtigkeit führt uns der Autor durch die brutalen Jahre des Kolonialismus, der Mobutu-Herrschaft und Kabila-Kleptokratie, dass man das Werk – wie sonst nur bei Belletristik – nicht mehr weglegen möchte.

Leider hat sich die Geschichte des Kongos, mit seinen üblen Figuren, ebenso romanhaft entwickelt: Drehungen, Verwicklungen, Konflikte, unglaubliche Anekdoten, obszöner Reichtum, wirre Allianzen, dramatischen Wendungen – nur leider kein Happy End.

Dieses Buch lohnt sich auch für jene, die sonst nicht an Afrika oder dem Kongo interessiert sind. Die überragende handwerkliche Leistung von van Reybrouck, nicht zu vergessen auch die Mammut-Recherche, hebt Kongo: Eine Geschichte in den Olymp der Sachbücher!